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Rauhnächte

25. Dezember 2004 bis 6. Januar 2005

von Ursula Rubenbauer

Aus dem IKIB Newsletter Nr. 8 vom 21. Dezember 2004

Weihnachten und der Jahreswechsel liegen vor uns. Diese Zeit hat aber nach einem alten süddeutschen Brauch noch eine ganz andere Bedeutung. Wir treten in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember in die Rauhnächte ein: die 12 Tage und Nächte vom 1. Weihnachtsfeiertag bis zum Dreikönigstag am 6. Januar markieren den Unterschied zwischen dem kürzeren Mond- und dem längeren Sonnenkalender. In den Rauhnächten, so weiß man in Bayern und Österreich seit Jahrhunderten, ist die "Haut" zwischen dem Diesseits und dem Jenseits besonders dünn, die Geister kommen uns besonders nah und was in den Rauhnächten geschieht, beeinflusst das kommende Jahr. Die Tiere im Stall können nun sprechen und verraten die Zukunft, Wäsche darf nicht über Nacht hängen bleiben, da jetzt draußen die Dämonen unterwegs sind. Durch Räuchern (daher auch Rauhnächte) mit Wacholderholz, Beeren und Weihrauch oder durch Weihwasser-Sprengen wird Unheil von Haus und Hof abgewehrt. Das Christentum hat diesen alten Brauch übernommen und weiht am 6. Januar durch die Heiligen Dreikönige die Häuser. In den Rauhnächten, auch "die krummen Tage" genannt, spinnt man nicht, weil sonst Frau Holle kommt und Schaden bringt oder weil man Zank und Ungeziefer in das Haus zu spinnen meint. Auch fürchtet man, daß die Hühner das ganze Jahr über keine Eier legen. 

In Südbayern und Österreich treiben in der Zeit die Perchten durch die Dörfer: wilde Gestalten mit dämonischen Masken und pelzigen Kostümen tanzen mit viel Lärm durch die Straßen: sie sollen die bösen Geister, die in den Rauhnächten so leicht zwischen den Welten hin und her wandern können, erschrecken und vertreiben.

Wer wissen möchte, was das kommende Jahr bringt, achtet auf seine Träume: Die Träume der 12 Nächte kündigen an, was jeweils in den kommenden 12 Monaten geschehen wird. Außerdem gelten Entscheidungen, Vorsätze und Wünsche, die man in den Rauhnächten formuliert, als besonders wirksam...



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