IKIB - Interkulturelle Kooperation für ein internationales Berlin    Ein Projekt der "Initiative Wissen schafft Wohlstand für Berlin" in der Folge der BerlinStudie
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IKIB-Newsletter Nr. 10 vom 8. 4. 2005

Liebe Leserinnen und Leser,

diesmal laden wir sie wieder zu einer Veranstaltung zu Diversity in der Bildung ein, die bereits in zwei Wochen stattfindet. Und wir haben zwei Beschreibungen religiöser Feste. Ein Text ist uns aus Israel über Pessach geschickt worden, der andere beschreibt das orthodoxe Osterfest, das Ende April gefeiert wird. Unseren Autorinnen herzlichen Dank und Ihnen viel Spaß beim Lesen!


Kommende IKIB-Veranstaltungen:

Für dieses Jahr haben wir folgende Veranstaltungen geplant:

Am Montag, dem 25. April findet von 9:00 bis 17:15 Uhr auf der Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung im Rahmen von "Netzwerk der Vielfalt" eine Weiterbildung zu Diversity in der Bildung statt. Angesprochen sind vor allem LehrerInnen und andere BildungsexpertInnen. Die Schule ist wahrscheinlich der wichtigste Ort, an dem Respekt und Akzeptanz gelernt und Vielfalt gelebt werden können. Die Schule muss daher besonders dazu beitragen, Teile der Gesellschaft vor Ausgrenzungen zu schützen und Vielfalt als Bereicherung vor allem auch im Bildungsbereich zu nutzen. Mit der Veranstaltungsreihe soll eine Diskussion über "Diversity Management" an Schulen initiiert werden. Bei diesem Termin wird auch das vom Europäischen Rat herausgegebene und vom Deutschen Institut für Menschenrechte für Deutschland überarbeitete "Handbuch über Menschenrechtsbildung", das im April erscheint, vorgestellt.  Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Heinrich-Böll-Stiftung, Eine Welt der Vielfalt, Deutsches Institut für Menschenrechte, und IKIB Interkulturelle Kooperation für ein internationales Berlin.

Den Einführungsvortrag "Schule und Migration - Der Umgang mit Heterogenität" wird Sybille Volkholz, Koordinatorin der Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung, halten. Es folgen zwei Themenbereiche, in denen Projekte und Ansätze an Schulen sowie innovative Lernmethoden und -konzepte vorgestellt werden. Im Anschluss an beide Blöcke ist in Arbeitsgruppen jeweils Zeit für Austausch und Vernetzung.

Die Veranstaltung ist vom Berliner Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) als Fortbildungsseminar für Lehrer und Lehrerinnen anerkannt.

Information und Anmeldung bis zum 20. 4. 2005 bitte per Telefon über 030 - 285 34-240, per Fax an 030 - 285 34-108 oder per E-Mail an diversity @boell.de.
Ein Programm zum Download finden Sie auf der Homepage von IKIB: http://www.ikib.org.


Voraussichtlich am 12. Oktober findet eine Veranstaltung zu "Diversity in Hochschulen, Wirtschaft und Verwaltung" statt.

Voraussichtlich am 30. November findet eine Veranstaltung "Dialog zwischen Kulturen und Generationen" statt.

In Zusammenarbeit mit dem isp Institut für Studienbegleitende Projekte in Trägerschaft von inside e.V. wird es zwei Seminare zu "Erneuerbare Energien im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit mit Unternehmen" geben.


Auf unserer Homepage haben wir eine neue Rubrik eingerichtet. Dort sind unter http://www.ikib.org/FestFeiertage.html die Beschreibungen der Fest- und Feiertage zu finden, die bisher in den Newslettern veröffentlicht wurden. Die Rubrik soll wachsen und wir freuen uns auf Ihre Beiträge dazu!



Fest- und Feiertage:

In dieser Rubrik wollen wir nicht alle Fest- und Feiertage aufzählen, sondern vielmehr kurze Texte von Ihnen veröffentlichen, die beschreiben, wie Sie Ihre Feste feiern! Damit wir im Laufe der Zeit lernen, wie wir unseren Kollegen, Freunden oder Geschäftspartnern aus aller Welt an diesen Tagen begegnen. Wir freuen uns über Ihre Texte, Fragen, Ideen oder Ergänzungen. Schreiben Sie uns einfach an festtage@ikib.org.

Pessach, 23. April bis 1. Mai 2005
von Vivian Glassman

An Pessach feiern Juden die Befreiung aus Ägypten und der dortigen Slaverei durch Moses. Nach dem Auszug aus Ägypten zog er mit ihnen 40 Jahre durch die Wüste. Zum Gedenken an das fluchartige Verlassen Ägyptens, aber auch an die vielen Jahre im Frondienst, werden an Pessach symbolisch bestimmt Dinge gemacht und bestimmt Dinge unterlassen. Das markanteste und wohl bekannteste ist, dass es Juden an Pessach verboten ist, Gesäuertes, d.h. Getreide (Nudeln, Brot), zu essen. Ausgenommen sind Mazzot (Mazzen), die vorschriftsgemäß hergestellt sein müssen. Die Mazza erinnert daran, dass das jüdische Volk in aller Eile versucht hat noch etwas Brot mit auf die Reise zu nehmen. So rührten sie den Teig an und nahmen den rohen Teig, bevor er durchsäuern konnte mit auf die Flucht. In religiösen oder traditionellen jüdischen Haushalten beginnt also vor Pessach der Frühjahrsputz: Man bereitet seine Küche und den Rest der Wohnung oder des Hauses auf Pessach vor und putzt sehr gründlich, so dass keinerlei Getreidereste herumliegen. Zusätzlich benutzt man an Pessach auch besonderes Geschirr und Besteck, damit keine Berührung zwischen Gesäuertem und Ungesäuertem stattfinden kann. Eine Besonderheit gibt es noch bei den aschkenasischen Juden (aus Osteuropa stammend). Ihnen ist es zusätzlich nicht erlaubt, Reis und Hülsenfruechte (Bohnen, Soja etc.) zu essen. Es wird viel gekocht an Pessach. Mazzot, Eier und Kartoffeln sind wichtige Bestandteile der Pessachküche.

Der Seder (übersetzt Ordnung) ist der Festauftakt, der meist im Kreis der Familie begangen wird. Er folgt vielen Riten und Traditionen und wird bei Aschkenasen etwas anders als bei Sepharden (spanischstämmige Juden) gefeiert. In Israel begeht man nur einen Sederabend, aber überall in der Diaspora feiern Juden zwei Sederabende. Ein wichtiger Bestandteil ist der Sederteller. Auf ihn richtet man symbolisch folgende Speisen an:

Seroa: Das ist ein gerösteter Lammknochen, der an das Pessachopfer zu Tempelzeiten erinnert.
Mazza: Drei Scheiben Mazze-Brot, die nach der Gliederung des jüdischen Volkes in Cohen, Levi und Israel benannt sind.
Beiza: Ein gekochtes Ei. Es gilt als Trauerspeise und erinnert an die Zerstörung des heiligen Tempels.
Salzwasser, symbolisch fuer Tränen.
Maror: Bitterkraut oder Meerrettich in Erinnerung an die bitteren Jahre.
Charosset: Eine Mischung aus geriebenen Äpfeln, Mandeln, Nüssen und ein wenig Rotwein. Diese Speise symbolisiert den Lehm aus dem die Juden in der Sklaverei Ziegel herstellen mussten.
Karpas: Grünzeug, z.B. Petersilie oder Sellerie, das in das Salzwasser getunkt wird.

Außerdem wird ein gedeckter Platz für den Propheten Eliahu freigehalten, der als Vorbote des Messias gilt.

Leider kann ich an dieser Stelle nicht alle Aspekte des Pessachfestes beschreiben, denn das würde den Newsletter sprengen. Nur so viel: Der Abend ist sehr lang. Man liest die komplette Pessachgeschichte, die in der Haggada niedergeschrieben ist. In ihr sind auch alle symbolischen Handlungen beschrieben, sowie Bilder und Liedertexte zu finden. Eine besondere Rolle spielen, wie fast immer an jüdischen Feiertagen, die Kinder. Ihnen soll die Geschichte des Auszugs aus Ägypten nahe gebracht werden und damit dies spielerisch geschieht werden sie in den Ablauf miteinbezogen.

In diesem Sinne: Chag Sameach ("ein glückliches Fest")!

Das Osterfest in Georgien, 30.4. bis 2.5.2005
von Nino Archvadze

Der Sonntag vor Ostern wird Palmsonntag genannt, der Tag, an dem Jesus nach Jerusalem kam. Ihm folgt die Leidenswoche. Am Donnerstag in dieser Woche feierte Jesus mit seinen Jüngern das letzte gemeinsame Abendmahl, während dem er verraten wurde. Am nächsten Tag, dem Freitag, wurde er gekreuzigt. Diesen Tag nennt man in Georgien den Roten Freitag. Zur Erinnerung an die Kreuzigung kocht man Eier und färbt sie rot. Das Rot ist ein Symbol für das Blut des Gottessohns.

Der orthodoxe Gottesdienst.

Schon am Samstagabend (strengster Tag des grossen Fastens) versammeln sich festlich gekleidete Menschen in noch dunklen Kirchen, die eine düstere Welt ohne das Licht des Glaubens symbolisieren. Um Mitternacht verkündet das Glockenläuten die Auferstehung Christi. Priester erscheinen am Altar mit dem Kreuz und den Kerzen. Sie gehen singend durch die Kirche und dann draußen um sie herum. Alle zünden ihre Kerzen an und folgen der festlichen Prozession. Nach dem Rundgang geht die Messe in der Kirche bis zum Morgengrauen weiter. Manche haben Schwierigkeiten, die stundenlange Messe auszuhalten, weil es in orthodoxen Kirchen keine Bänke gibt. Der Gottesdienst endet am frühen Morgen mit einem Gang um das Kreuz.

Überall hört man den traditionellen Ostergruß: „Christus ist auferstanden!“ – und die Antwort darauf: „Er ist wahrhaft auferstanden!“

Nach den Regeln der orthodoxen Religion ist der Montag der Tag, an dem man zu den Friedhöfen geht und den verstorbenen Angehörigen Eier, süßes Brot mit Rosinen und Wein bringt. So lässt man sie auch an den Feierlichkeiten teilhaben.

Unsere Termine der Fest- und Feiertage von Kulturen und Religionen entnehmen wir vor allem dem Interkulturellen Kalender, den der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats herausgibt: http://www.berlin.de/SenGesSozV/auslaender/interkultkalender.html

Damit verabschieden wir uns von Ihnen mit vielen Grüßen

Das IKIB-Team

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